Blick auf die zwischengenutzten Verwaltungsgebäude im Klybeckareal.

Zwischennutzungen statt voreilige Umzonungen

Stellungnahme zu den Aussagen von Stadtentwickler Lukas Ott in der „BZ“ vom 18.2.2021 (nur für Abonnenten)

Kantons- und Stadtentwickler Lukas Ott setzt sich laut «BZ» (Ausgabe vom 18.2.2021) für eine beschleunigte Umnutzung des Klybeck-Areals ein. Basel könne mit der Transformation zeigen, wofür urbanes Leben heute stehe. «Damit dies gelingt, müssen wir neben der traditionellen Nutzungs- und Zonenplanung auch über flexible Pionierflächen für Pilotprojekte verfügen», wird er zitiert.

Das Mittel für die schnellen Pilotprojekte findet sich im Bau- und Planungsgesetz des Kantons Basel-Stadt. Dort wird (§ 106) festgehalten, dass die Regierung in eigener Kompetenz Parzellen umzonen kann, die kleiner als 4’000 m2 sind. Allerdings gibt es einige rechtliche Hürden, allenfalls muss der Grosse Rat derartige Beschlüsse gutheissen.

Die Initianten von «Basel baut Zukunft» begrüssen es, wenn im Klybeckareal im Sinn der Kreativität und Innovation Pilotprojekte realisiert werden. Diese müssen allerdings die Anforderungen erfüllen, die in der Initiative «Basel baut Zukunft» für alle Transformationsareale festgehalten sind:

  1. muss auch bei derartigen Projekten die Hälfte der Bruttogeschossfläche in dauerhafter Kostenmiete vermietet werden. Nur so wird das Versprechen «preisgünstiger Wohnungen» auch tatsächlich eingelöst.
  2. muss die Bevölkerung in die Projektierung einbezogen werden. Innovative Leuchtturmprojekte, die über reine Effekthascherei hinausgehen, entstehen nur, wenn das Alltagswissen und die Lebenserfahrung der Bevölkerung in ihrer ganzen Vielfalt einbezogen wird.
  3. müssen die Projekte auch die Anforderungen an Klimaneutralität und Klimagerechtigkeit erfüllen.

Zum § 106 gibt es aus stadtentwicklerischer Sicht eine gute Alternative: die Möglichkeit von Zwischennutzungen, die noch schneller als Projekte nach §106 für eine Belebung sorgen. In den Zwischennutzungen entstehen die innovativen und kreativen Projekte, die den Planerinnen und Planern vorschweben.Diese können später umgenutzt werden.

Initiativkomitee Basel baut Zukunft

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