Schlechte Nachrichten für Mieter*innen

Der Immokompass der Basler Kantonalbank von Ende April 2021offenbart Besorgniserregendes. Der Neubau im Kanton Basel-Stadt wurde 2020 zu 79%! durch anlageorientierte Immobileingesellschaften, Versicherungen, Pensionskassen, Banken etc. realisiert.

Das ist auch kein Wunder sondern eine ökonomische Rationalität. Die Gesamtrendite von Wohnimmobilien ist in Basel auf sage und schreibe 7.4%! gestiegen. Diese Investments und die Betrachtung von Wohnraum als Anlage bedrohen natürlich das Recht auf Wohnen, insbesondere dasjenige der 87% Mieter*innen. Weil die Mieten werden – ja müssen – steigen. Die Ertragserwartungen sind in bisherig bezahlbaren Quartieren besonders hoch, wenn eine Aufwertung absehbar ist. Das führt zu ruckartigen Mietpreisanpassungen in der Neuvermietung. Diese Entwicklungen lassen sich leider in Kleinbasel-West bereits beobachten, so ist die Angebotsmiete für eine durchschnittliche 3.5-Zimmerwohnung in nur zwei Jahren um 5.8%! gestiegen.

Was uns allen klar sein muss: Die Zeiten der Eigentumsbildung für durchschnittliche Haushalte im Kanton sind vorbei. Ein nachhaltiger Weg, diese anlagegetriebene Entwicklung zu stoppen, ist der gemeinnützige Wohnungsbau. Hier bleibt Wohnen dauerhaft bezahlbar, weil durch die Kostenmiete keine Renditen aus dem Unternehmen abgezogen werden und die Bodenwertsteigerung und räumliche Aufwertungen keinen Einfluss auf die Mietpreisbildung haben.

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